Arbeitsverhältnisse in der Bauwirtschaft    

Seit seiner Gründung 1995 untersucht das BAQ die Entwicklung der Arbeit in der Bauwirt­schaft. Schwerpunkt der Forschung ist die empirische Untersuchung tatsächlicher Arbeitsver­hältnisse. Die Erhebungen berücksichtigen den gesellschaftlichen und ökonomischen Kontext der Arbeit, finden an den Arbeitsplätzen statt, richten sich auf die Realität der Arbeitsverhält­nisse und beziehen die Beschäftigten ein. Untersucht werden reale Arbeitstätigkeiten und Ko­operation mit anderen, Umgang mit Arbeitsmitteln und mit Vorgaben aus der Hierarchie, Or­ganisation der Arbeit und Belastung und Beanspruchung sowie Anforderungen an die Kom­petenz und nicht zuletzt Formen der Gestaltung der Arbeitszeit.

Technischer Wandel und Digitalisierung

Die Entwicklung der Arbeit unter dem Einfluss des technischen Wandels ist das klassische Thema der Arbeits- und Industriesoziologie. Heute steht die Digitalisierung des Bauens in der gesamten Wertschöpfungskette vom Entwurf bis zum Betrieb eines Bauwerks und gegebe­nenfalls seinem Rückbau im Mittelpunkt. Das BAQ ´hat dieses Thema in zahlreichen empiri­schen Projekten für die Bauwirtschaft bearbeitet und dazu seit Mitte der 1990er Jahre eine große Zahl von Veröffentlichungen vorgelegt, die alle Berufsgruppen der Bauwirtschaft ein­bezogen haben.

Arbeitszeit

Arbeitszeit ist einer der zentralen Parameter der Arbeitsgestaltung. Sie steht seit einigen Jah­ren im Zentrum der Forschung des BAQ. Das Institut hat eine Bestandsaufnahme der Arbeits­zeitgestaltung in 14 Branchen aus dem Organisationsbereich der IG Bauen-Agrar-Umwelt vor­genommen und eine Betriebsrätebefragung zum Thema betriebliche Arbeitszeitgestaltung durchgeführt. Diese Studie bildet den Auftakt zu einer vertieften Untersuchung der Arbeits­zeitgestaltung unter den besonderen Bedingungen der Arbeit in den Branchen der Bauwirt­schaft, der Agrarwirtschaft, der Baustoffindustrie und immobilienbezogener Dienstleistungen wie der Gebäudereinigung.

Kompetenzermittlung

Die empirischen Anforderungen aus der Arbeit und die Ent­wicklung von Kompetenz durch Lernangebote, Verantwortungsübertragung und lernförderliche Arbeitsgestal­tung sind die Orientierungspunkte von Beruflicher Bildung. Das BAQ hat in zahlreichen Studien den quanti­tativen Bedarf an Fach­kräften (so bisher für die Bauwirtschaft auf europäi­scher, nationaler und regionaler Ebene) und den qualita­tiven Bedarf an Kompetenzen (z.B. als Grundlage für die Neuordnung der Stufenausbildung Bau oder der Fortbil­dung zum Geprüften Polier) er­mittelt.